Friday, February 17, 2012

alte und neue Wege (geschrieben am 25. Dezember 2011)

bitte, nichts zu danken. Ich finde es schön, dass du an deine Mutter denkst und ihr Weihnachten zusammen verbringt und dass ... sich auch zu euch gesellt hat. Ich bin dir dankbar für deine Nachrichten, euren lieben Wünsche und dafür dass du dich um mich sorgst (selbst an Weihnachten) und es tut mir leid, dass ich dich ausgerechnet jetzt mit E-Mails überhäufe.

Sich über .. oder X. aufzuregen, bringt meiner Meinung nach rein gar nichts und daher tue ich es meist auch nicht, sondern lasse mich eben entweder aus, wenn ich schreibe oder ich versuche in Ruhe Dinge mit ihnen zu klären. Letzeres war bisher, wie du ja weißt, so gut wie nie von Erfolg gekrönt. Ich denke jedoch, dass ich gesünder wäre, wenn ich sofort an Ort und Stelle, wenn mir was nicht passt, es sagen würde anstatt mich zurückzunehmen und die Situation zu analysieren und zu versuchen Verständnis selbst für unmögliches Verhalten zu zeigen (ob das nun was mit der Erziehung zu tun hat oder dem ... Gedankengut oder dem Helfersyndrom oder ob es eine Form von Masochismus ist oder ganz was anderes, also ein großes Herz und Gutmütigkeit sei mal dahingestellt). Es ist offensichtlich immer noch so, dass ich mich und meine Bedürfnisse nicht an erste Stelle setze, obwohl es meines Erachtens schon besser ist als es früher war. Nur ist mir schon lange klar, dass ich dann eben zu kurz komme, wenn ich mich hinten anstelle und vieles durchgehen lasse. Vor gar nicht mal so langer Zeit habe ich irgendwo gelesen, dass körperliche Beschwerden uns ganz genau aufzeigen, was für ungelöste Konflikte wir haben. Es mag zwar absurd klingen, obwohl es in die Richtung psychosomatische Beschwerden geht, aber nur mal ein Beispiel: wenn man z.B. einen entzündeten Hals und Schmerzen beim Schlucken hat, dann so schreibt die Autorin, weil man entweder etwas nicht rauslässt, was einem nicht passt, sondern es (Ärger, Enttäuschung, Verletzung uvm.) (herunter-)schluckt anstatt es der Person und sei es sich selbst, die zu diesen Gefühlen geführt hat, zu sagen (und zwar beispielsweise wie folgt: wenn du meine Fragen überhörst und sie unbeantwortet lässt, finde ich das respektlos, unfair und kindisch etc. - den Satz könnte ich sowohl bei .. als auch bei X. anwenden). Ich finde das ja einerseits schön und gut und bin auch voll und ganz für offene und direkte Kommunikation, andererseits läuft mir das zu sehr in die Richtung als ob man jemand mit solchen Sätzen zu einer Veränderung ihres Verhaltens führen will und das geht mir gegen den Strich, weil ich eben finde, dass es wirklich besser ist einer Person zwar so etwas zu sagen, aber eben mit dem Zusatz "du bist so und so und das ist auch gut so, aber es ist nichts für mich/ich kann/will damit nicht umgehen und ich finde es besser, wenn wir unseren Kontakt reduzieren/abbrechen/was auch immer".

Ich bin der gleichen Meinung wie du, dass es wichtig ist gewisse Sachen zu beenden, wenn sie einem nicht gut tun, sein Verhalten zu überdenken und sich Neuem zu öffnen. Wenn man alles immer nach dem gleichen Rezept macht, kann das Resultat ja nicht auf wundersame Art anders sein. Ich bin aber auch ein merkwürdiger Kauz, da ich ja ganz offensichtlich aus irgendeinem Grund zu so verschlossenen Menschen hingezogen fühle (nicht unbedingt körperlich) und mich um sie bemühe, obwohl sie viele meiner Bedürfnisse oft in keinster Weise befriedigen. Mir ist auch klar, dass das der "falsche" Weg ist und dass ich z.B. Frauen mag, die ein warmes Lächeln haben, die meinem Blick nicht ausweichen, sondern ihn suchen, die reden wollen und können und zwar über alles, die fürsorglich sind etc. - und dann ist es aber so, dass ich solche Beziehungen/Kontakte langweilig finde und sie unabsichtlich sabotiere oder mir etwas fehlt und ich es woanders suche - so blöd es auch erscheinen mag, aber oft ist es nur die sexuelle Anziehung, obwohl mir sonst absolut klar ist, dass die betreffende Person nicht zu mir passt und es mich kirre macht, wenn ich versuche ein normales Verhältnis (samt Gesprächen) mit ihr zu haben. Mit dir und einigen wenigen anderen Freundinnen ist das bisher anders und ich war kein einziges Mal von unserem Austausch gelangweilt und fühlte mich auch nicht erdrückt oder so und mir gefällt es auch, dass wir nicht in allen Belangen gleich ticken und unterschiedliche Meinungen haben (aber das wir trotzdem tolerant sind). :-) Ich habe dir das bisher so nicht geschrieben, aber ich habe mir oft gedacht, als ich überlegte zu X. zu fahren, dass es klüger und besser wäre dich und ein paar andere Freundinnen in Europa besuchen zu fahren, nicht etwa um mich abzulenken, sondern weil ihr mir im Gegensatz zu X. gut tut und ich nichts negatives und belastendes empfinde bei diesem Wunsch, während bei X. halt eben so unfassbar viel Schwere und Verletztheit in mir drin ist, so dass ich es als einen Schritt in die falsche Richtung empfinde wieder diesen alten, leider allzu gut bekannten Weg einzuschlagen. Von Neujahrsvorsätzen halte ich zwar nicht viel, aber ich nehme mir trotzdem vor alte Muster zu durchbrechen. :-)

Liebe Grüße und eine dicke Umarmung samt Gesichtsmaske (damit ich dich nicht anstecke),

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