Wednesday, January 18, 2012

Auszug aus einer meiner E-Mails vom 4.Januar 2012

ich hatte leider alles andere als einen entspannten Tag - er war arbeitsreich, sehr geladen, verspannt, grau und feucht, so dass nicht nur mein Rücken, mein Nacken und mein Kopf weh tun. U.a. fing es gestern Nachmittag damit an, dass meine Mutter mal wieder meinte sich an mir verbal und mit ihrem Verhalten abreagieren zu müssen. Dazu kommt dann noch, wie X. auf das Ganze reagiert hat. Ich werde dir später oder morgen in einer anderen E-Mail mehr dazu schreiben. Heute möchte ich erst mal kurz etwas (zumindest äußere Ruhe) und danach werde ich in meinem Wohnbereich Staub saugen, obwohl es vielmehr die Haare meiner Hündin und ein paar Spinnweben in den oberen Ecken sind, die mich stören.

Es freut mich, dass das Buch angekommen ist. ... hat sich übrigens sehr über die DVD gefreut und mir einen Kuss geschickt - den leite ich mal weiter an dich. Vielen herzlichen Dank nochmals.

Wie weit ist es von dir bis zu diesem Einkaufszentrum? Es tut mir leid, dass sich die Zukunftspläne von ... und ... dermaßen auseinander entwickeln. Gibt es denn in ... und Umgebung keine ...- und ...vereine? Wie weit ist ... von der Hauptstadt und wäre ... nicht bereit zu pendeln? Wie kam es denn dazu, dass ... sich nun vegetarisch ernährt und Milch und Eier meidet (also fast schon vegan)?

Es ist zwar sehr lieb von dir, dass du meine Eltern irgendwohin fliegen lassen würdest, wo sie bestens medizinisch versorgt wären, aber leider hat auch die Medizin ihre Grenzen und den Lauf des Lebens (dass man immer älter und kränker wird) kann sie (noch?) nicht aufhalten - verlangsamen oder hinauszögern vielleicht schon, aber mehr eben auch nicht. Wenn meine Mutter weder meinen Bruder noch mich hätte, würde sich die Frage nach dem WIE meiner Meinung nach erübrigen - sprich: ich denke, dass sie sich dann doch dazu zwingen würde selbst in den nähesten Laden zu gehen, um die notwendigen Lebensmittel zu kaufen. Was das Gehenlassen betrifft, so weiß ich, dass sie doch viel mehr darauf Wert legen würde nicht vieles so zu vernachlässigen, wenn sie öfters Besucher im Haus hätte, aber sie will ja nur noch ihre Ruhe und ist an sozialen Kontakten fast gar nicht interessiert. Ich "musste" sie und meinen Vater vor einigen Tagen sogar fragen, ob sie [ihren besten Freunden hier] alles Gute im Neuen Jahr gewünscht haben (hatten sie nicht und sie ließen dann meinen Bruder eine SMS schreiben - das irritiert mich übrigens auch, solche einfachen Dinge wie simsen hätten sie problemlos lernen können und sie könnten es noch immer, aber sie wollen es nicht und machen sich so ihre Welt nur noch kleiner - ich finde das/diese Rückzugstendenzen/diese Selbstisolation sehr besorgniserregend).

Zu wessen Konzert wirst du deine Mutter am Muttertag führen?

Mit am schlimmsten für mich ist, obwohl man es Selbstmitleid nennen kann, dass meine Eltern überhaupt nicht das was mein Bruder und ich für sie tun zu schätzen wissen. Ich meine das nicht materiell, sondern dass sie unsere Entbehrungen gar nicht sehen und dass sie scheinbar sich gar nicht fragen, welche Bedürfnisse wir haben. Kaum ist man mal fünf Minuten länger weg als sie es gewohnt sind, ruft mein Vater schon an. Ich habe ihm bereits oft genug gesagt, dass ich nicht möchte, dass er ständig anruft, dass ich das Handy, wenn er so weitermacht, gar nicht mehr mitnehmen werde (das habe ich nun schon öfters gemacht und davor eben, dass ich das Handy auf stumm schaltete und nicht ran ging, wenn es dann vibrierte), denn dass auch ich Ruhe und Zeit für mich brauche und nicht gestört werden möchte, wenn ich ausgehe oder einen Kurztrip mache.

Bald hat meine Mutter Geburtstag, aber sie und ich reden zur Zeit ja nicht miteinander. Sie hat sogar meine Teebehälter versteckt. Tja ...

Es tut mir leid, dass ich heute nur so deprimierende und schlechte Nachrichten habe. Ich suche ja ganz offensichtlich nach einer Lösung.

No comments:

Post a Comment