Thursday, February 20, 2014

Schultereckgelenksprengung Tossy III - Physiotherapie

Am Montag den 17.2.2014 habe ich mit der Physiotherapie begonnen. Ich
habe sie wegen meiner Schulterseckgelenksprengung (Schweregrad
Tossy III, bisher konservativ behandelt, Unfall vor ca. fünf ein halb Jahren, genauer
im August 2008, schwerer Sturz vom MTB bei hoher Geschwindigkeit in einer
Kurve auf abschüssiger Strecke), Hüftschmerzen, Rücken-,
Nacken und Kopfschmerzen verschrieben bekommen. Vor einigen Monaten habe ich
bemerkt, dass meine beiden Arme bereits nach 30 Minuten leichten Gehens anfangen
zu schmerzen, sich schwer anfühlen, taub werden und meine Finger auf ihre
doppelte Breite anschwellen. Meine Kopfschmerzen scheinen ihren Ursprung
in meinem Nacken zu haben. Der, bzw. der "Trapezmuskel", ist total
verspannt und steinhart. Zudem habe ich das Gefühl, dass mir in der HWS
irgendetwas auf einen Nerv drückt. Morgens wache ich so gut wie immer
mit "eingeschlafenen", tauben Armen auf und es dauert eine ganze Weile bis sich
meine Arme wieder lebendig anfühlen und das Kribbeln (Ameisenlaufen) aufhört.

Zudem habe ich vor einigen Monaten auf der betroffenen Klaviluka einen
weiteren Höcker (Arthrose?) bemerkt, der scheint auch auf einen Nerv zu
drücken, so dass mir nach längerem Gehen das Atmen schwer fällt und mir
übel wird.

Jeden Tag habe ich nun das gleiche Programm in der Reha-Einrichtung. Zuerst
muss ich in den Laser-Raum. Dort richtet die Schwester 3 ein halb Minuten lang
den Laser auf meine rechte Schulter. Danach geht es in den Magnet-Raum, wo
ich mich auf einer Pritsche auf meinen Rücken legen muss. Ein cirka 50 cm
breiter Reif, der aussieht wie ein Teilstück eines CT-Geräts wird von einer
Schwester in Hüfthöhe geschoben. Diese Behandlung dauert cirka 8 Minuten.

Danach habe ich in einem etwas größerem Raum, der mehrere Spiegelwände hat,
Übungen für meine HWS und die Schulter. Dabei muss ich sitzen.

- mit zurückgezogenem Kinn den Kopf zum Brustbein bewegen
- Kopfwendung nach rechts und nach links (jeweils 5 Mal alle Übungen)
- den Kopf auf die Schulter legen (rechts und links)
- rechten Arm leicht seitlich heben (mit ausgestrecktem Ellbogen) und den
Kopf sanft (nicht ruckartig) zur linken Schulter hin beugen, so dass ich im Muskel oberhalb
des Schlüsselbeins ein Ziehen spüre, die Stellung kurz halten und danach den Kopf
in die Anfangsposition bewegen (lockern)
- Schulterkreisen

- mit einem Übungsball (etwas größer als ein Volleyball, aber elastischer und
weicher, nicht
so hart wie ein Fußball) mit der flachen rechten Hand gegen meine rechte
Hüfte drücken
- danach muss ich den Ball auf meinen rechten Oberschenkel, direkt überm Knie
legen, langsam mit der rechten Hand runterdrücken so weit es geht und langsam
lockern
- mit ausgestreckten Armen den Ball halten und die Arme über den Kopf bewegen, mit
ausgesteckten Ellbogen
- Ball vor der Brust halten, Fingerspitzen zeigen nach oben gen Zimmerdecke,
Ellbogen im 90 Grad Winkel angewickelt halten und den Ball zusammenspressen und

Danach habe ich dann 10 Minuen lang "Strom", so nennen sie das in meiner Reha. Dabei
befestigt eine Schwester Elektroden an meine rechte Schulter und
meinen unteren Rücken (dabei sitze ich auf einem
gewöhnlichen Stuhl). Am Dienstag (18.2.2014) hat sie mir zudem ein
Tens-Gerät in die Hand gegeben und die massierenden und knetenden
rechts und links auf meinen Trapezmuskel fixiert. Zum Abschluss macht sie
dann cirka 3 Minuten lang einen Ultraschall auf meinem oberen Rücken - oberhalb der
Schulterblätter. Das fühlt sich an wie eine glitschige Massage mit
einem Ultraschallgerät. Ich weiß nicht, warum ich bisher nur am Dienstag
den Tens für meine Trapezmuskeln gekriegt habe. Vielleicht weil eine
Schwester fehlte und jede Menge anderer Patienten im Raum waren und uns 2
Schwestern irgendwie "beschäftigt" halten mussten, damit wir nicht unruhig werden
oder gar gehen bevor sie Zeit haben zu uns zu kommen.

Am Dienstag hatte ich am Abend Zuckungen im rechten Arm. Das habe ich gestern, am
Mittwoch, der "Elektro-Schwester" vor der Behandlung gesagt und sie hat sofort den
Strom schwächer eingestellt. Sie meinte, dass ich ihn leicht spüren müsse. Es darf
nicht brennen oder weh tun.

Mein rechter Arm ermüdet sehr schnell und ich habe höllische Schmerzen
in der rechten Schulter und im Oberarm bereits nach einem Set der oben beschriebenen
Übungen. Das ist mit ein Grund, warum ich mich nun endlich für eine OP entschieden
habe. Gestern war ich bei meiner Allgemeinärztin und sie hat mir einen
Überweisungsschein für eine Kontrolluntersuchung bei "meinem" Orthopäden
in einer orthopädischen Klinik gegeben. Bei ihm war ich zuletzt Anfang
Dezember 2012. Er hätte damals am liebsten sofort operiert (obwohl
das so nicht geht [zuerst hätte ich sicher zum Internisten müssen]), obgleich er
mir DIREKT gesagt hat, dass er mir NICHTS GARANTIEREN könne und
dass er kucken würde für welche OP-Methode er sich entscheidet nachdem
er mich geöffnet hätte. Er sprach darüber hinaus davon, dass es
möglich wäre, dass man mir von meinem Oberschenkel Kreuzbänder an
die Schulter bzw. das Schlüsselbein transplantiert. Schöne Aussichten. Meine
Mutter meinte "ja, damit du danach nicht nur mit Schulter Probleme
hast, sondern auch noch hinkst". Ich hatte in meinem Leben nie
das Bedürfnis ein Versuchskaninchen von jemand zu sein. Vor allem nicht, wenn
dieser jemand mit Skalpellen und Sägen hantiert.

Lust auf Schmerzen nach der OP habe ich natürlich auch keine und auch nicht darauf,
dass es vorerst mal schlimmer wird bevor es HOFFENTLICH besser wird - sprich:
dass ich meinen Arm erstmal gar nicht oder äußerst eingeschränkt bewegen werde
können und die Reha monatelang dauern wird. Trotzdem habe ich mich für
die OP entschieden und ich will da jetzt durch, denn so wie es jetzt ist,
geht es nicht weiter und mir ist klar, dass es ohne OP nur schlimmer wird. Meine
Haltung ist wegen der Verletzung bereits verkorkst. Meine rechte
Hüfte tut, falls es nicht gerade Sommer und heiß ist, so gut wie
ständig weh. Ob das nun auch eine Folge des Sturzes ist oder sie auch unter
der geschädigten Statik leidet oder ob ich rheumatoide Arthritis habe
weiß ich nicht. Mein Orthopäde meinte Ende 2012, dass man auf
dem Röntgenbild leichte Verschleißspuren und Abnutzungserscheinungen
sieht, aber das dies NOCH NICHT für eine OP ausreicht. Er riet mir
jeden Tag zu schwimmen, mein Gewicht weiter zu
reduzieren und meine Rückenmuskeln zu stärken und hat dies als Empfehlung in seinen
Befund geschrieben. Nichtsdestotrotz habe ich weder Schwimmen noch
Aquagymnastik von der Reha-Ärztin verschrieben bekommen. Es wird eben
am Patienten gespart so weit es nur geht. Mich stört das als Selbstzahlerin
immens.

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