Meinem Vater passt keins der Mädels und keine der Frauen, die meinem
Bruder während seiner Pubertät und später an der Uni gefielen. An jeder hatte er was auszusetzen - meistens sogar, ohne dass
er die Frauen jemals persönlich kennen gelernt hätte, so dass er sich ein
Bild oder eine Momentaufnahme von ihnen hätte machen können (obwohl man das ja nicht machen soll).
Meiner Meinung nach handelte es sich dabei bei meinem Vater nicht um
einen Versuch umgekehrter Manipulation (Psychologie): also dass er z.B. die
Frauen schlecht redet von denen er hofft, dass sich mein Bruder an sie binden
wird (wenn schon aus keinem anderen Grund dann als Trotzreaktion, Rebellion gegen
den Vater).
Interessanterweise, meinte mein Vater aber meinem Bruder AUSGERECHNET MEINE
FREUNDIN, die für mich aber nicht gut war, ANPREISEN zu müssen. (ja, verkehrte Welt und erklär mir
mal jemand diese widersprüchliche Logik, obwohl mir schon bewusst ist, dass
er dies tat, weil er homophob ist und nicht akzeptieren konnte, dass ich
auf Frauen stehe). So als ob er sie ihm zuteilen könnte (als ob
sie sein Besitz ist und eine Ware, die er nach Lust und Laune weiter reichen kann) und sie keinen freien
Willen hätte. Ich fand das natürlich total respektlos nicht nur meiner Freundin,
sondern auch meinem Bruder und mir gegenüber.
Mein Bruder "musste" sich oft von unserem Vater so Sätze und Fragen wie
"was für einen beschissenen Geschmack hast du eigentlich" (kakav POSRAN UKUS
to imas?) [er hat sicher schon gehört,
dass man über Geschmack nicht streiten soll, aber er
hielt sich daran, herrschsüchtiger Tyrann, Egoist und Kontrollfreak) oder "ich kann
nicht glauben, was für einen beschissenen Geschmack du hast, wenn es
um Frauen geht" oder "was willst du mit der? Die ist alkoholabhängig / drogenabhängig
/ eine Satanistin / eine hässliche, unförmlich Zwergin [dazu dann noch der Zusatz:
"Gift kommt in kleinen Fläschchen - war wohl ein Seitenhieb auf die Körpergröße unserer Mutter] uvm." anhören.
Ich denke nicht nur, sondern weiß, dass unser Vater in seiner Ehe oft sehr
unzufrieden war. Warum hat er sie dann nicht beendet? Gute Frage: zu
schwach, Angst vorm Alleinsein, passiv-aggressives Verhalten, Resignation,
finanzielle und emotionale Abhängigkeit?? An allem war "natürlich" meine Mutter Schuld. Mein Vater klagte oft, dass ihn seine Frau /unsere Mann von den Menschen getrennt hätte.
Stimmt nicht. Er lud oft "Freunde" und Bekannte zu uns nach Hause ein und erwartete
von meiner Mutter, dass sie für diese Leute kocht, alles aufräumt, den Einkauf erledigt, putzt, eine gute Gesellschafterin ist etc. Meine Mutter tat das eine sehr lange Zeit auch. Mein Vater half ihr so gut wie nie (Ausnahme: er fuhr sie zum
Supermarkt, wo er draußen auf sie wartete - typisches Pascha-Verhalten) Sie fing aber mit der Zeit an sich zu beschweren, dass ihr das nicht passt und dass mein
Vater mit seinen Gästen in ein Restaurant gehen soll oder selbst für diese Leute kochen etc. soll. Es kam nämlich oft vor, dass die "Freunde" meine Vaters kurzfristig absagten (ein paar Stunden vor dem z.T. seit Monaten
vereinbarten Datum) und meine Mutter sich dann unnötig viel Mühe gemacht hatte (sie hatte nicht nur viel Geld ausgegeben, sonder sie hätte diese Zet für sich nutzen können, um zu entspannen, da sie die ganze Woche über schuftete und dann kam
der fürs Wochenende angekündigte Besuch nicht mal). Einige der Bekannten meines Vaters benahmen sich total respektlos und äußerst unverschämt meiner Mutter gegenüber. Mein Vater bezeichnete meine Mutter oft als "protu-drustvena" (anti-sozial, anti-gesellig). Ich sah das nie so. Meine Mutter war und ist meiner Meinung nach ein sehr geselliges Wesen und kein Menschenfeind. Aber das heißt ja noch
lange nicht, dass sie es ganz prima finden muss, für die Freunde und Bekannten ihres Mannes die Köchin, die Putzfrau, die Kellnerin etc. "spielen" zu müssen.
tbc.
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