danke für deine lieben Worte und mach dir bitte keine Sorgen wegen mir.
.. sitzt seit ca. 18 Uhr noch was bei uns im Wohnzimmer. Zuerst hatte sie eine
SMS geschickt (was meine Eltern aus dem LIDL in ... bräuchten, der hat sonntags
hier bis 18 Uhr geöffnet). Sie kam dann u.a. mit Paprikas. Gelegenheit für
ein ernstes Gespräch gab es noch nicht.
...
.. ist weg. Sie hat nicht protestiert als ich ihr gesagt habe, dass ich daheim schlafen werde.
Sie wollte aber, dass ich sie zum Auto begleite. Daraus wurde dann eine Runde um den
Block.
Ca. 50 Meter von unserem Haustor (als wir fast schon fertig waren mit der Runde) blieb
sie stehen und sagte mir, dass nächste Woche eine sehr schwere Woche für sie wäre und
dass vieles derzeit sehr hart/schwierig für sie wäre. Sie fing dann an zu weinen und lehnte sich
gegen meine Schulter und umarmte mich. U.a. muss .. nächste Woche ihre ... prüfen, das ... über
die Bühne bringen mit den ... und was für sie mit am Schlimmsten ist ihrer
... jede Menge ... überstellen, die sie nicht geführt hat. .. hat nun Panik, dass
sie das nicht alles schaffen wird. Ich hatte ihr bereits vor einigen Tagen angeboten, ihr zu helfen (sie
hatte gemeint, dass ich ihr dabei nicht helfen könnte) oder aber sie in Ruhe arbeiten zu lassen (das war
noch vieles einigermaßen in Ordnung war).
Ich verstehe, dass es für .. sehr schwer ist und dass sie damit vorhin nicht nur die Arbeit und ihre
Krankheiten und Sorgen meinte, sondern auch, dass sich selbst akzeptieren und damit umgehen und
leben, dass sie mit mir zusammen war/ist und ich will ihr vor Weihnachten und Neujahr nicht
noch zusätzlich das Leben erschweren. Ich habe durchaus Empathie für sie. Bloß ist es für mich
auch extrem schwer, dass sie mit sich selbst so kämpft (ihr Schrankdasein, ihre internalisierte Homophobie). Zudem fühlt es sich für mich schon seit Wochen und
Monaten so an, dass sie eigentlich mit vielen ihrer Aussagen häppchenweise mit mir Schluss gemacht hat und
dann mit ihrem widersprüchlichen Verhalten doch wieder nicht -so verwirrend wie es klingt, ist es auch. Sicher
auch, weil sie selbst nicht weiß oder aus Angst nicht dazu stehen kann, was sie eigentlich will.
Als .. kam, wollte sie rauf zu mir in mein Zimmer und mein Vater sagte ihr "nein, gehen Sie
nicht hoch", aber er erklärte ihr nicht, dass er nicht wollte, dass sie meinen Bruder weckt, der
früh schlafen gegangen war, da er die Nacht zuvor durch gearbeitet hatte. Ich hörte, dass ..
sehr verwundert fragte "warum nicht? Ich will aber hoch", worauf sie dann "nein, gehen Sie
nicht hoch" zu hören bekam und mein Vater mich rief "..., komm runter, .. ist da". Ich ging
dann runter und .. stand immer noch total perplex auf der vierten oder fünften Treppe und
schaute abwechselnd zu mir und zu meinem Vater, der ihr dann "erst" sagte, dass sein Sohn schläft.
Später wiederholte sich diese "Szene" als .. gehen wollte. Sie war mit meinen Eltern im
Wohnzimmer geblieben (zuvor hatten wir ein wenig Handball, Nachrichten und eine Serie geschaut), da
sie im Gegensatz zu mir noch eine Serie kucken wollte. Ich war wieder hoch in mein Zimmer und hatte ..
gefragt, ob sie mit hoch kommen will. Wollte sie nicht. Als sie gehen wollte, versuchte mein Vater sie
wieder davon abzuhalten, dass sie hoch geht zu mir ins Zimmer. Sie tat es dann aber doch und ließ sich
nicht daran hindern und fragte mich dann, was mit meinem Vater los sei. Sie schien sehr irritiert und
verletzt. Sie meinte wohl, dass ich
ihm was erzählt habe, obwohl ich meinen Eltern nicht nur heute rein gar nichts erzählt habe von dem
was zwischen .. und mir in der letzten Zeit alles passiert ist. Ich habe .. nur gesagt, dass es nichts mit ihr
zu tun hat, sondern dass mein Bruder schläft. Das glaubte sie nicht wirklich wie ich ihrem Blick entnehmen konnte.
.. war bisher (trotz der Homophobie meines Vaters, obwohl er sich nach außen gerne tolerant gibt, wobei ich weiß,
dass er es nicht ist) bei mir daheim immer willkommen und vor allem meine Mutter ist sehr freundlich zu ihr
und .. unterhält sich gerne mit beiden, wobei ihr meine Mutter ganz klar mehr liegt (sie fühlt sich
von ihr verstanden und zudem hört meine Mutter im Gegensatz zu meinem Vater aufmerksam zu, er kann
oder will dies oft nicht mehr - aber nicht nur bei .. - er ist halt sehr müde von allem und will meist seine Ruhe,
was ja auch verständlich ist auf Grund all seiner Erkrankungen, obwohl es meiner Meinung nach gut für
ihn wäre, wenn er sich mehr öffnen würde und sich nicht so abgekapselt hätte). .. schien vorhin erst kapiert
zu haben, dass es auch ganz anders sein könnte und ich glaube, dass es sie komplett aus der Bahn werfen würde,
wenn sie auch bei uns auf geschlossene Türen stoßen würde. Trotz allem, was ich mit und wegen ihr
durchgemacht habe, würde ich ihr das nie antun. Ich habe u.a. auch deshalb meinen Eltern
vieles, was in unserer Beziehung geschehen ist, nicht erzählt.
Es ist für mich weiterhin so, dass ich bereit bin, ihre Freundin zu sein, aber eben nicht mehr ihre
Partnerin. Du hattest Recht als du mal in einem etwas anderen Kontext über ..
geschrieben hattest, dass .. sich immer die Rosinen aus dem Kuchen picken will. Sie schaute in unserer
Beziehung in den letzten Monaten fast nur noch auf ihre Bedürfnisse, meinte, dass alles so laufen würde,
wie sie es sich in den Kopf gesetzt hatte und dass ich es dulden wurde. Sie hat sich sehr ambivalent
verhalten, von heiß auf kalt innerhalb von Sekunden, von "geh" bis hin zu, dass sie sich an mich klammerte,
um mich vom Gehen/sie verlassen physisch abzuhalten. Wenn ihr klar wurde, dass sie mich
wirklich verlieren könnte, kämpfte sie meist, aber das war auch nur von kurzer Dauer, weil ich
ihr nie lange böse war und immer Geduld und Verständnis für sie hatte und zu "schwach" war (meine
Gefühle für sie sind nicht komplett verschwunden).
Vielleicht scheint ihre heutige Aussage, dass sie solche Komplimente schon lange nicht
von denen gehört hätte, von denen sie sie hören möchte, ein Klacks im Vergleich zu dem zu
sein was sie zu früheren Zeitpunkten von sich gegeben hat, aber für mich war das heute ein großer eye opener und ein Genickschlag. Ich
habe mich danach wie die zweite Wahl gefühlt, und wer will das schon?
Ich bin nun froh, dass ich in meinem Zimmer ohne .. bin. Ich habe in den letzten Tagen und Wochen
einerseits überlegt, dass ich nach .. längere Zeit keine Beziehung haben möchte, andererseits
aber auch, dass ich eine Partnerin haben möchte, die mit ihrer sexuellen Orientierung absolut
im Reinen ist und die weiß, was sie will und wen sie liebt (nämlich mich).
Liebe Grüße,
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