Tuesday, December 13, 2011

kranke alte Eltern

Ich hoffe mal, dass das nicht irgendwie genetisch ist und ich von meiner Mutter nicht ihre Niereninsuffizienz "geerbt" habe. Meinen Eltern geht es leider sehr schlecht - vor allem meinem Vater. Er nickt oft ein und ist desorientiert. Da er seit einigen Wochen nun schon überhaupt nicht mehr spazieren gehen kann und so gut wie ständig über Herzrhythmusstörungen und retrosternale Schmerzen klagt, befürchte ich am meisten, dass sein Herz einfach aufhören wird zu schlagen. Er redet seit seiner Rückkehr schon kaum mit mir, aber in der letzten Zeit ist es noch weniger geworden. Insgesamt spricht er im Vergleich zu früher erschreckend wenig. Mein Vater war früher sehr kommunikativ, telefonierte viel, schrieb viel ... und nun fast nichts mehr. Mich betrübt und besorgt das enorm, weil er mir vorkommt wie ein Mensch, der geht oder der bereits gegangen ist ohne sich zu verabschieden. Er hat aufgegeben und er kämpft nicht. Mich macht das sowohl sehr traurig als auch wütend, aber ich zeige ihm das nicht. Er darf sich ja nicht aufregen und sobald man ihm was sagt, selbst wenn man es in einem ruhigen Ton tut, fasst er sich sofort ans Herz (er sagt dann z.B. so Dinge wie "deine schweren Worte werden uns umbringen" - dabei will man ihm nur Gutes) ... Meine Mutter weicht ihm nicht von der Seite, so dass auch sie nicht spazierengeht, sondern sich nur im und ums Haus herum etwas bewegt.

Ich bin also von einer Pflegesituation in die nächste geschlittert bzw. es gab dazwischen keine Pause, sondern sie flossen ineinander und überschnitten sich. Als meine Oma im Sterben lag, war der Gesundheitszustand meines Vaters zeitgleich so kritisch, dass eine Ärztin, die ihm und meiner Großmutter einen Hausbesuch abgestattet hat, gesagt hat, dass wir uns darauf gefasst machen sollen, dass wir in den nächsten Tagen zwei Todesfälle in der Familie haben werden.

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