.. hat mich gestern, als sie mich nach Hause gefahren hat (liegt ja eh un ihre Richtung und sie "muss" das nicht tun, da ich auch zu Fuß hätte gehen können), zum Weihnachtskonzert heute eingeladen. Ich habe ihr gesagt, dass ich höchstwahrscheinlich nicht kommen werde können, aber nicht warum. Sie hat betont, dass dies anders werden würde (viel mehr Eltern, Lehrpersonal - also kurzum: großes Menschengewühl) und dass sie dann davor, während und danach nicht Zeit haben würde, um sich ausschließlich mir zu widmen (so was erwarte ich auch gar nicht und es wundert mich, dass sie mir das gesagt hat). Ich meinte dann, dass wir ja wenn alles vorbei ist spazierengehen und uns sehen könnten, wenn sie will und nicht zu müde sein sollte.
Gestern sind mir zwei Dinge deutlicher als jemals bisher aufgefallen und mich interessiert, was du davon halten wirst.
Erstens: .. lenkt, wenn jemand mit "negativen" Themen anfängt möglichst schnell davon ab. Ihr ist es also am liebsten, dass jemand über solche Sachen gar nicht spricht. Gestern haben sie und K. (vor allem aber ..) G. während er anzügliche Witze erzählte ständig animiert, dass er noch einen und noch einen erzählen soll. Er hat dann mehrmals scherzhaft erwidert "wirf eine Kuna rein, in Jukeboxes wird man doch Geld rein". So weit so gut. Ich habe auch einige Witze erzählt. Als G. dann aber nur ganz kurz erwähnte, wie ihn zwei "Freunde" hintergangen haben und mit seiner (damaligen) Frau geschlafen haben (während der eine ihn zu einer Fahrradtour überredet hatte und den ganzen Tag mit ihm unterwegs war, hat es der andere mit seiner Frau getrieben und diesen Trick haben die beiden "Freunde" von ihm ohne sein Wissen aber eben in Absprache untereinander mehrmals angewandt). Jedenfalls ist G. immer noch sehr wütend sowohl auf die beiden als auch auf seine Ex-Frau. .. hat ihm schon als er anfing (sie kennt die "Geschichte" sicher schon allzu gut) gesagt, dass er das nun lassen soll und wieder Witze erzählen soll (also immer schön auf lustig machen und bloß angenehme Sachen erzählen, aber Ärger, Wut, Leid, Schmerz, Verletztheit, Enttäuschung nicht zeigen - ich denke, dass dies bei ihr so ist, weil sie selbst nicht so offen sein kann und wahrscheinlich "brechen" würde, wenn sie das was sie mit sich herumträgt und das sie verbirgt jemandem anvertrauen würde, sie stellt sich ihren Traumata nicht).
Zweitens: .. hat übrigens ebenso wie X. die Angewohnheit in ihren E-Mails drei Pünktchen zu setzen, wenn sie über ein Thema, das sie angeschnitten hat, nicht weiter schreiben will (im Gespräch führt sie ihren Gedanken "einfach" nicht weiter, unterbricht sich selbst, offenes Ende, lässt Themen ins Leere laufen etc.). Ich frage mich dann, ob sie will, dass man es ihr aus der Nase zieht (nachfragt) oder ob sie darüber nicht weiter sprechen will. Bisher war es meist letzeres. Sobald es darum geht über ernstere/tiefgründigere Themen zu sprechen, stößt man bei .. auf Blockaden und Hindernisse, die sich scheinbar nicht umgehen oder aufheben lassen. Ein kleines Beispiel: ich habe .. vor ein paar Tagen geschrieben, dass ich sicher bin, dass sie die drei restlichen Tage vor den Ferien aushalten wird, denn was sei das schon für eine Löwin und dass sie dann, so wie mein verstorbener Opa zu sagen pflegte, dass Gehirn auf die Wiese lassen könnte und entspannen könnte. Sie hat "geantwortet" (nachdem sie sich zuerst für die Unterstützung bedankt hat und dafür dass ich bei der letzten Probe mit dabei war und nachdem sie mich wissen lassen hat, dass sie das -also Unterstützung - gebraucht hätte), dass dem in der Theorie so wäre, aber ... (gestern habe ich sie gefragt, ob sie eine andere neuere Nachricht von mir gelesen hätte, hat sie nicht, aber sie hat ihre "Theorie-E-Mail" aufgebracht, da sie dachte, dass ich darauf eingegangen wäre in dieser von ihr noch ungelesenen E-Mail (bin ich nicht und das habe ich ihr auch gesagt, aber ganz offensichtlich ist das etwas worüber sie sprechen wollte, bloß zu einem ungünstigen Zeitpunkt, wir warteten im Flur im EG von K.'s Wohnanlage, dass K. sich anzieht und rauskommt und dann kam sie auch schon und erzählte uns von ihrem Mofasturz und zeigte uns ihr Abschürfungen am linken Knie. Klar, .. ist nicht aus der Welt und ich kann sowohl in einer E-Mail über dieses theoretisch ist dem so ... eingehen als auch diesen Punkt in einem Gespräch thematisieren. Ich interpretiere das so, dass .. damit sagen will, dass sie in der Praxis Schwierigkeiten hat zu entspannen, los zu lassen, nicht alles kontrollieren zu wollen, sich fallen zu lassen etc. Sie weiß ja selbst auch, dass es verschiedene Mechanismen gibt und was man tun kann, um zu entspannen/abzuschalten (Meditation, Yoga, Sport, kreativ sein, Massagen, Bäder, Gespräche uvm.), aber all das scheint bei .. nicht zu greifen. Meiner Meinung nach weil sie nicht den Kern ihres Problems bekämpft (ich denke, dass es ihr viel besser gehen würde, wenn sie zuerst mal sich einige Dinge eingestehen würde und dann jemand anderem, das muss ja kein Psychologe oder so sein und auch kein enger Freund, sondern es kann eine völlig unbekannte und fremde Person sein - andererseits finde ich aber auch, dass sie jemand braucht bei dem sie sich sicher wäre, dass er/sie sie versteht, sich nicht über sie lustig macht, es nicht weitererzählt und sie auffängt - es ist aber ein Teufelskreis, weil es für .. eben ganz offensichtlich sehr schwer bis unmöglich ist sich jemandem anzuvertrauen und sich verletzbar zu machen). Was würdest du tun (außer ihr z.B. zu sagen, dass du für sie da bist, wenn es irgendetwas gibt worüber sie reden möchte)?
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