Saturday, June 23, 2012

Unzufriedenheit in der Beziehung - geschrieben am 16. April 2012

es tut mir leid, dass es dir nicht gut geht und ich hoffe, dass sich das so schnell wie möglich ändert und du dich dann prima fühlst. Vielleicht liegt es der Frühjahrsmüdigkeit und all dem Stress den du hattest und hast? Was denkst du?

Ich bin gesund, aber sehr gestresst und finde für mich keine Zeit (geschweige denn zum Lesen, Schreiben, Nachdenken und Ausruhen). .. und ich haben letzte Woche sehr viel Zeit miteinander verbracht, was aber leider nicht bedeutet, dass ich superzufrieden bin. Im Gegenteil, selbst wenn ich mit ihr bin, gibt es sehr oft Momente in denen ich mich frage was ich eigentlich mache, warum ich mit einer Frau zusammen bin die ich nicht liebe, die ich nicht für die Richtige halte, die in vielen Belangen komplett anders tickt als ich, so dass ich denke, dass dies mit uns trotz all meinem Verständnis, trotz meiner Geduld (aber warum geduldig/verständnisvoll/tolerant/nicht-selbstbezogen etc. sein, wenn es nicht das ist was man will? wenn man weiß/fühlt, dass man mit dieser Frau nie das Gefühl haben wird, dass man angekommen ist?!!) usw. nicht funktionieren wird. Ich bin zwar nicht megaunglücklich in dieser Beziehung, aber sie ist eben nicht das Wahre.

Ich will gar nicht .. die Schuld geben und von Schuld zu sprechen, ist hier fehl am Platz, da keine von uns was falsch gemacht hat, sondern es ist eben so, dass sie für mich nicht das passende Puzzleteil ist (ob ich es für sie bin, das kann nur sie sagen, wobei sie das sicher nicht tun würde - du siehst schon: an ihren Kommunikationsfähigkeiten hat sich nicht viel geändert, aber um fair zu sein, ich habe .. diese Dinge, die ich dir gerade schreibe (noch?) nicht gesagt. Es gab viele Momente letzte Woche in denen ich überlegt habe, wie ich mit ihr Schluss machen könnte. Ich denke und fühle nicht, dass .. mich liebt und auch nicht, dass sie in mich verliebt ist. Trotzdem möchte ich sie nicht verletzen - wobei fraglich ist, ob das überhaupt möglich ist, wenn eine Person eine andere (in diesem Fall mich) nicht liebt (.. hat das so zwar nicht gesagt, ich habe sie das auch nicht gefragt). .. weiß, dass mir sehr viel an ihr liegt. Was .. betrifft, so sehe ich es so, dass sie sehr possessiv ist, wenn es um mich geht (sie macht mir keine Eifersuchtsszenen oder so etwas, aber es ist weiterhin so, dass sie mich gerne als ihr Spielzeug hat, aber nur, wenn ich so spiele wie sie es will, wenn sie also bestimmt/diktiert wie es laufen wird). Heute früh meinte sie, dass wir es noch bereden werden, ob ich nicht nur die kommende Nacht NICHT bei ihr schlafe (sie wollte das so, weil es für sie UNANGENEHM IST, da ihre Nachbarn halt sehen, wie oft ich bei ihr bin und wann ich das Gebäude verlasse), sondern wie wir (bzw. SIE) das für die nachfolgenden Nächte regeln werden. .. will das mit uns geheim halten und erwartet das auch von mir. (.. hat mir letzte Woche schon mal gesagt, dass ich nächste Nacht daheim schlafen werde und dann wollte sie aber, dass ich bleibe - wie es ihr halt eben gerade in den Kram passt).

In den letzten paar Wochen hat sie angefangen nicht nur von sich OFT in der männlichen Form (Personalpronomen etc.) zu reden, sondern auch, wenn sie sich an mich wendet. Anfangs behauptete sie, dass sie dies schon früher gemacht hätte. Hat sie nicht - sie hat vielleicht von sich in der männlichen Form geredet als ich sie noch nicht kannte, aber ich habe das erst vor zwei Wochen zum ersten Mal erlebt. Anfangs habe ich sie noch korrigiert, wenn sie zu mir z.B. Römer anstatt Römerin sagte. Danach fing ich an, ihr nur einen fragenden und leicht entnervten Blich zuzuwerfen (so nach dem Motto: echt? schon wieder? was soll der Scheiß?), dann "korrigiert" sie sich selbst. Sie hat damit aber nicht aufgehört. Es ist nicht so, dass mich das furchtbar nervt oder verletzt oder verwirrt, aber es gefällt mir nicht und ich weiß nicht, was das soll und .. hat es mir nicht erklärt. Ob sie es nicht kann oder nicht will, weiß ich nicht. Vielleicht ist es nur eins ihrer Spielchen, weil sie gerne provoziert und meint, dass sie es dadurch schaffen wird mich wütend zu machen (was aber nicht klappt). Es stört mich nicht im Geringsten, dass sie von sich in der männlichen Form redet und dass sie so einige genderqueere und pansexuelle Dinge über sich gesagt hat, es würde mich nicht mal stören, wenn sie mir sagen würde, dass sie so etwas wie trans* ist - nur hätte ich es halt gerne, wenn sie mit mir offen darüber reden könnte.

.. ist sehr widersprüchlich. Nur ein Beispiel. Heute sagte sie mir, dass sie gerne mit mir Spaß hat (bzw. dass sie sich gerne mit mir vergnügt) - was ja eher so klingt als ob sie nichts Ernstes will und nichts längerfristiges, sondern eher so eine carpe diem-Einstellung ohne Versprechungen, ohne dass sie über ihre Wünsche, Vorstellungen etc. spricht, wie das mit uns weitergehen soll. Andererseits befürchtet sie dann aber nicht mal zwei Stunden später, dass ich bereits von ihr genug habe oder dass sie mich langweilt (dem ist nicht so, aber es ist eben so, dass diese Beziehung sehr viele meiner Bedürfnisse nicht erfüllt - so dass ich mich neben ihr oft alleine, benutzt, ungeliebt, nicht begehrt und unverstanden fühle). Darüber hinaus ist Madame sehr fordernd und egoistisch, so dass ich keine Zeit für mich finde. Meine Freizeit geht auf sie drauf. Wir unternehmen das was sie will - gehen zu Vorlesungen, die sie interessieren, treffen ihre Bekannte/Freunde, gehen in riesige Supermärkte und Geschäfte, weil sie was braucht oder kaufen will etc. und wenn ich dann mal in ihrer Wohnung nur zwei Minuten lang am PC bin, um meine E-Mails zu überfliegen, ist sie schon eingeschnappt und kühl mir gegenüber, so dass ich sie wieder besänftigen "muss". Klar, es liegt an mir Grenzen zu ziehen, aber .. Grenzen aufzuzeigen und zu denken, dass sie für sie Verständnis haben wird, ist sinnlos. Entweder es läuft so wie sie will oder gar nicht (Eiszeit und aus eben).

Ich habe ihr vergangene Nacht wieder als ich sie streichelte und sie mich nur ein wenig gesagt, dass ich es mag, wenn sie mich berührt und dass ich es genieße - und implizit durchaus auch, dass ich mehr will. Ich habe aber natürlich meinen Stolz und werde sie nicht bitten, nicht nur meinen Arm zu tätscheln sondern viel mehr. .. verdreht das aber mal wieder so, dass ich so viele Schichten und Gummis (T-Shirt, Boxershorts) anhätte, aber ich habe ihr das nicht durchgehen lassen und ihr gesagt, dass mich die Tatsache, wenn sie was anhat auch nicht hindert mit ihr zu schmusen, egal ob über oder unter den Klamotten oder ohne sie. Ich weiß auch nicht, woher der Wandel bei .. seit ein paar Wochen. Früher konnte sie es kaum erwarten mehr Haut bei mir zu sehen und ich habe mich begehrt gefühlt und nun will sie mich entweder nicht, oder tut verschämt oder erfindet die seltsamsten Erklärungen (bzw. Vorwürfe). Sorry wenn das zu direkt wird, aber wenn ich auf eine Frau scharf bin, dann bin ich es auch, wenn sie drei dicke Wintermäntel und fünf Paar Socken trägt und wenn ich weiß, dass sie es ebenfalls möchte, dann gehe ich ihr halt an die Wäsche und ziehe sie aus oder helfe ihr dabei.

Wenn .. aber befriedigt werden möchte, dann ist sie sofort sauer, wenn ich mal müde bin oder einschlafe und macht mich davor und danach deswegen blöd an. Sie weckt mich z.T. ziemlich unsanft wenn ich schlafe und fasst z.B. meinen Arm an und knetet ihn oder drückt ihren Finger in meinen Unterarm, weil sie mich in dem Moment braucht. Sie meinte selbst einige Mal, dass sie wie ein passives Brett ist (war sie früher gar nicht) und dass ich sie heiß machen soll oder sie dazu bringen soll, dass sie sich windet oder dass sie schmilzt. Schön und gut, aber es ist dann wieder so, dass ich mich frage und was ist mit mir - egal wie sehr ich es genieße sie zu verwöhnen und ihr Genuss zu verschaffen.

Heute früh wollte ich gegen 7 Uhr heim, um zu arbeiten und um meinen Pflichten nachzugehen. .. meinte erst, dass ich zumindest bis 8 warten soll. Danach ließ sie mich nicht gehen, wollte massiert werden, war plötzlich sehr redseelig, wollte dass ich ihr helfe einen Tisch zu verschieben uvm. und dann verließ sie das Gebäude zusammen mit mir (aber nicht Hand in Hand) so gegen 10 Uhr - eben wegen der Nachbarn. Sie meint oft, dass Menschen was vermuten oder kucken oder sie/uns anders ansehen und ich sehe das überhaupt nicht. Fast schon Paranoia bei ihr. Also wieder diese In&Out-Sache und zu ihrer internalisierten Homophobie könnte ich stundenlang vieles schreiben, wenn ich Zeit hätte.

Was deine Nachbarn betrifft, lass dir von ihnen nicht deine kostbare Energie und Zeit rauben. Es ist zwar super, dass man hilfsbereit ist und ein offenes Ohr hat, aber man sollte nicht zulassen, dass man ausgenutzt wird und dass solche Leute nur nehmen und nehmen und nichts geben. Du hast viel zu tun und für die Uni zu lernen und es ist wichtig, dass du auf dich schaust und dann auf deine Mutter. Alle anderen sollten erst danach kommen, finde ich. Weder du noch sonst jemand kann allen Bedürftigen und Hungrigen und Einsamen etc. helfen. Ein gewisser Grad an Aufopferung ist gut, solange er in einem gesunden Rahmen bleibt.

.. will dass ich später (am Abend nach 18 Uhr) zu ihr komme, um ihr zu helfen ein Regal aufzubauen. Heute Nacht werde ich nach Hause gehen und weiterarbeiten. Ich habe bisher einige der Dinge, die ich mir für heute vorgenommen hatte, erledigt und bin zufrieden. Laub rechen werde ich wieder sobald es wieder trocken und wärmer ist. Heute und in den vergangenen Tagen hat es immer mal wieder geregnet, so dass es noch schwerer gewesen wäre, das Laub auf den Kompost zu tragen. Außerdem kann das warten. Das Gras und Unkraut im Garten ist abartig schnell gewachsen. Da werde ich also auch noch sehr viel Arbeit haben. Ich will auch noch bei mir im Zimmer mindestens zwei Regale aufbauen und .. meinte, dass sie mir helfen wird - bin mal gespannt, ob ich das erleben werde. Heute fragte sie, ob wir zuerst ihren aufbauen und dann ihre Bücher, die sie im Hausflur gelagert hat (zum Glück kommen die meisten ihrer Nachbarn erst im Sommer nach ...), reinzuordnen oder meinen und sagte dann sofort selbst "zuerst meinen". Tja.

Meinen Eltern geht es was die Bronchitis anbelangt etwas besser. Ansonsten ist fast alles beim Alten - gleich aber etwas zu einer großen Veränderung. Meine Hündin hatte letzte Woche wieder diesen Keuchhusten und hat sich in einer der Nächte Anfang letzter Woche mehrmals übergeben und hat gar nicht geschlafen - meine Mutter auch nicht, da se glaubte, dass unser Familienmitglied die Nacht nicht überleben wird. Ich habe das erst am folgenden Morgen, als es ihr bereits besser ging, erfahren und bin sofort mit ihr zum Tierarzt - der hat ihr eine Spritze gegeben und eine Tablette gegen Würmer und seitdem hatte sie zum Glück keine Beschwerden.

Meine Familie und ich werden ab Juni 2012 krankenversichert sein. Ich habe erfahren, dass wir nicht für die ganze Zeit in der wir nicht versichert waren rückwirkend Beiträge zahlen müssen, sondern "nur" für ein Jahr (ob sich das kürzlich erst geändert hat oder ob wir 2009 falsche Informationen gekriegt haben, konnte ich nicht in Erfahrung bringen). Ich habe für meine Eltern sofort eingezahlt und im Mai werde ich noch die zusätzliche KV zahlen müssen. Das war zwar auch ein Riesenbatzen Geld, aber es ist besser so. Mein Bruder und ich werden hoffentlich im Mai genug Geld zusammenkratzen können, um dann ebenfalls eine KV-Vertrag abzuschließen. Das ist zwar sehr teuer gewesen, aber wir wissen halt auch, dass meinen Vater weniger als ein Tag in einem KH in ... mehr als 10 000 Kuna gekostet hat und für das Geld hätte er zwei Jahre lang staatlich krankenversichert sein können.

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