X. hat mich heute gefragt, warum ich weniger Zeit mit .. verbringen will oder mich sogar von ihr trennen will.
Meine Antwort (Ausschnitt):
U.a. weil ich mehr Zeit und Raum für mich brauche, weil ich z.B. nicht mal Zeit habe, um am Wochenende in Ruhe ein Buch zu lesen oder mir alleine einen Film anzukucken, da sie erwartet, dass ich ständig bei ihr bin und sich alles um sie dreht, wenn sie nicht gerade arbeiten muss, weil die Kommunikation und andere intime Sachen nicht (mehr) passen, weil es zu oft Momente gibt, in denen ich mit der Beziehung unzufrieden bin. In der letzten Zeit haben sich ihre Änderungsversuche immer mehr gehäuft und ihr Verhalten mir gegenüber ist respektlos und verletzend geworden. Als Beispiel könnte ich dir nennen, dass sie meinte, dass ... (eine ihrer Nachbarinnen) und ich BELLEN wenn wir uns unterhalten. Meiner Meinung nach gibt ..'s Eifersucht ihr nicht das Recht sich so zu äußern.
Meines Erachtens ließe sich unsere Beziehung retten, wenn sie nicht ständig über alles bestimmen wollen würde und es nicht immer nach ihren Wünschen laufen "müsste" und sie nicht so ganz oder gar nicht wäre und erkennen würde, dass mein Bedürfnis nach Freiräumen nicht heißt, dass ich sie nicht liebe oder dass ich schon von ihr genervt bin und was mit anderem am Laufen habe oder das will und Zeit dafür brauche.
Es gibt halt Vieles was nicht passt und man kann an einer Beziehung natürlich arbeiten, aber wenn die Unterschiede zu groß sind, finde ich, dass man es lieber lassen sollte etwas passend zu machen und etwas zusammenzuhalten, was nicht zusammenpasst.
Das "Tollste" ist, dass sie sich nie entschuldigt, nachdem ich ihr sage, dass sie mir etwas Verletzendes nicht sagen soll. Sie hat sich in diesen Situationen gar nicht im Griff, egal ob sie sich aus Eifersucht so verhält oder weil sie Angst hat mich zu verlieren - ihr Verhalten ist jedenfalls kontraproduktiv, denn so wird man jemanden, der sich selbst zu schätzen weiß und Grenzen hat, nur noch eher los.
Danke für deine Meinung und rasche Antwort.
Ich könnte einen Roman über diese Beziehung schreiben, lasse das mal aber an dieser Stelle, da du nun schon ausreichend zu lesen haben wirst. :S
Was würdest du denn tun, außer natürlich versuchen mit ihr unter vier Augen zu reden? Ich will und kann sie nicht ändern. Sie hätte von sich aus erkennen müssen, dass es nicht in Ordnung ist sich so zu verhalten und das war aber nicht der Fall, so dass ich denke, dass man dann auch gar nicht erwarten sollte, dass sie das plötzlich einsehen wird und sich ändern wird. Außerdem heißt es ja noch lange nicht, dass weil ich etwas für falsch oder richtig halte, dass es jede andere Person genau so sehen muss. Ich bin nicht rechthaberisch und finde es besser, wenn zwei Menschen so unterschedliche Vorstellungen davon haben was korrekt in einer Beziehung ist und was nicht, dass sie sich dann jemanden suchen, der es genauso sieht anstatt zusammenzubleiben und unzufriedener zu werden. Ich habe nicht vor ihr all meine Gründe zu nennen, denn das halte ich für unnötig, eigentlich sollte es doch reichen, wenn jemand in/mit der Beziehung nicht zufrieden ist, um das als Trennungsgrund zu akzeptieren. Bei solchen Gesprächen sollte man meiner Meinung nach fair und respektvoll bleiben und seiner Partnerin nicht für irgendetwas oder gar alles die Schuld geben, sondern es so sehen, dass man nicht zueinander passt.
Es herrscht in unserer Beziehung ein großes Ungleichgewicht. Ich erwarte zwar keine perfekte Ausgewogenheit, aber wenn ich merke, dass ich auf der Strecke bleibe und immer nur den Kürzeren ziehe, dann will ich so etwas nicht weiterführen. .. war oft nicht fair und zuletzt immer gemeiner zu mir. Ich verstehe zwar, dass sie mit ihrer internalisierten Homophobie zu kämpfen hat, aber ich möchte deswegen nicht leiden. Was würdest du z.B. denken, wenn dir ein Mann mit dem du Sex hast, sagt, dass er schwul ist (also auf keinen Fall bi und schon gar nicht hetero)? Es geht mir nicht um Labels und weder .. noch sonst jemand "muss" sich definieren oder outen oder sich festlegen und sagen, welche sexuelle Orientierung er hat, aber ich finde es eben sehr verletzend, wie sie sich verhält und was sie mir alles so sagt, weil sie ihre sexuelle Identität noch sucht und verwirrt ist. Ich sehe mit .. zudem keine langfristige Zukunft, nicht etwa weil ich unsere Beziehung nicht ewig geheim halten möchte, sondern primär weil sie mir nicht mal einen Bruchteil von dem Verständnis entgegenbringt, das ich für sie habe. Ich habe zwar nach wie vor Gefühle für sie und vermisse sie und möchte ihr auch weiterhin eine Freundin sein, aber ich denke kaum, dass wir Partnerinnen bleiben werden, wenn sie nicht auch Kompromissbereitschaft zeigt, wenn sie sich nicht weniger dominant verhält und wenn sie sich nicht auch mal für meine Bedürfnisse interessiert.
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