ich wünsche dir gute Besserung und hoffe, dass du dich bald besser fühlst.
Vorgestern Abend (Samstag) hatte mir .. eine SMS geschickt, dass sie sich auf dem Rückweg befindet und dass wir uns treffen können, um zu vereinbaren, was wir tun werden (das bezog sich wohl auf den Rest des Abends/ der Nacht). Ich hatte keine Lust zu ihr zu gehen und lud sie zu uns zum Eurovision Song Contest-Schauen ein. Sie antwortete, dass sie davor noch zu einer Freundin fährt. Sie kam dann nicht und simste mir, dass sie sich den Wettbewerb bei dieser Freundin angesehen hätte. Ich mailte ihr zuerst "ok, wie haben N. deine Geschenke gefallen und welche Lieder waren deine Favoriten". .. hat diese Fragen teilweise beantwortet und fragte mich, welche Songs mir gefallen haben. Ich teilte es ihr mit und daraufhin kam von ihr nichts mehr an E-Mails.
Gestern Vormittag (Sonntag) als ich ihr gerade simsen wollte und sie fragen wollte, wie es ihr geht und ob sie gut geschlafen hat, kam von .. die Frage, ob ich mit ihr nach ... fahre. Ich antwortete "ich kann leider nicht, weil ich starke Rückenschmerzen habe" (zur Erklärung, falls ich das noch nicht erwähnt hatte, ich habe gestern nicht nur stundenlang am Schreibtisch gesessen und gearbeitet, sondern auch im unteren Garten malocht). Von .. kam dann die Frage "wann kann ich dich sehen?". Sie meint oft (und lässt mich das implizit wissen), wenn ich mal nicht sofort ihren Plänen zustimme, Einladungen abschlage, Zeit und Raum für mich brauche etc., dass ich bei einer anderen Frau bin (sie also betrüge). Ich antwortete "immer". Sie fragte mich dann, ob ich einen Spaziergang machen könnte. Ich antworte "ja, aber nur einen kleinen/kurzen hier in der Nähe". Der Spaziergang war zwar sehr kurz, aber trotzdem war ich dann danach mit .. in ... Sie war überwiegend nett zu mir. Ich habe ihr am Samstag gefehlt - u.a. in der Situation als ihr das Benzin ausgegangen ist und sie sofort daran gedacht hätte, dass ich sie rechtzeitig gewarnt hätte, wenn ich mit ihr im Auto gewesen wäre am Samstag. Wir sind viel herumgefahren und in diverse Supermärkte gegangen, ich habe .. geholfen ihr Auto von innen zu säubern (habe Staub gesaugt an so einer Autowaschanlage), ab und zu habe ich im Auto gesessen und auf sie gewartet als sie etwas ohne mich erledigen wollte oder musste (ich hätte die Zeit sinnvoller nutzen können und es ging heute wieder mal primär um ..'s Wünsche und Bedürfnisse, aber ok und wir hatten einen schönen Tag, obwohl es mir besser gefallen hätte, wenn wir ihn chillaxend, kuschelnd, mit viel Obst, guter Musik und Lesestoff am Strand im Schatten verbracht hätten). Am Ende des Abends (gegen 22 Uhr) hat sie mich dann gefragt, ob ich zu ihr oder nach Hause will und sie ist nicht ausgetickt als ich gesagt habe, dass ich nach Hause will, weil mir alles weh tut. Sie hat dafür Verständnis gezeigt, hat aber trotzdem gefragt, ob ich mir ihr noch einen Spaziergang mache. Ich habe "nein" gesagt und dass ich nur noch unter die Dusche und dann bald ins Bett will. Sie meinte, dass ich gut schlafen soll und dass ich mich dann morgen früh melden soll, damit wir uns sehen. Geredet haben wir heute zwar, aber wir haben nicht über die Sachen, wegen denen ich unzufrieden bin, gesprochen. .. hat aber doch gemerkt, dass etwas nicht stimmt (nachgefragt was los ist, hat sie aber nicht - sie war aber ) und sie hat u.a. gesagt, dass ich in einer merkwürdigen Laune gewesen sei und dass sie sich gedacht hätte, dass sie sich bei mir meldet bevor ich mir wieder die Haare abschere. Ich hatte ihr vor zwei Tagen und auch heute wieder gesagt, dass ich mir die Haare wieder abschneiden bzw. kürzer schneiden möchte. Sie sind zwar immer noch kurz, aber ich mag sie eben kürzer. .. passt das gar nicht. Heute hat sie mich als Männlein/Männchen bezeichnet. Ist ja nichts Neues, sie nennt mich oft "mein hübscher/gutaussehender Junge" oder "decko [kroatisch für Junge]- boy". Heute hat sie mich nachgeahmt als ich ab und an mit meinen Händen in den Hosentaschen meiner Shorts herumlief und mir gesagt, dass ich mich nicht wundern und ärgern brauche, wenn mich Leute u.a. deswegen für einen Jungen halten. Ich hatte keine Lust .. erneut zu erklären, dass mich das weder wundert noch ärgert, habe ihr aber gesagt, dass auch Frauen ihre Hände in den Hosentaschen halten können (ich meine, es hält sie ja rein physikalisch-anatomisch nichts davon ab, wenn sie gesunde Arme haben :P) und dass sie (..) das ja auch hin und wieder tut. Dazu hatte sie nichts zu erwidern.
.. stören oft Sachen an mir, die ich für Kleinigkeiten und Oberflächlichkeiten halte. Vor allem, wenn ich breitere und bequeme Klamotten anhabe (Schlabberlook). Sie sagt dann so Dinge wie, dass der Stoff von meiner Hose mir hinten bis in die Kniekehlen hängt und dass das so aussieht als ob ich eine Windel tragen würde. Sie spricht von Würsten und fragt mich, was ich vorne drinnen habe, wenn sich das Hosenbein meiner Boxershort hochgerollt hat und sich unter der Hose, die ich drüber trage, abzeichnet, wobei mir das nichts ausmacht und ich nicht mit Absicht wollte, dass das so aussieht, sondern mir ist so etwas einfach nicht wichtig. .. würde mich am liebsten in engen Reiterhosen/Tights sehen und in taillierten, ausgeschnittenen und ärmellosen Damenshirts. Dass ich mich so wohl fühle und mir mein Stil gefällt, scheint für sie unverständlich zu sein. Sie lobt mich immer und komplimentiert mir, wenn ich etwas sehr enges und kurzes anziehe und z.B. meine eleganten Shorts hochziehe und etwas von meinem Oberschenkel zu sehen ist anstatt dass ich die Short hüfthoch trage und sie meine Kniee teilweise bedeckt.
Meine Partnerin gibt mir oft mehr oder weniger direkt zu verstehen, dass es ihr lieb wäre, wenn ich mich enger/eleganter/weiblicher (was auch immer jemand unter letzerem versteht) kleide. Sie hat mir vor einigen Tagen einen lila Gürtel gekauft, den ich mir selbst wahrscheinlich nie gekauft hätte, weil das einfach nicht mein Stil ist, aber unter einem Hemd oder Kapuzenpullover werde ich ihn trotzdem an meiner Jeans oder anderen Hosen hin und wieder tragen, aber sicher nicht in Taillenhöhe über ein enganliegendes, tailliertes, ärmelloses, dekolletiertes Shirt (so wie .. es gerne hätte), um meine Sanduhrfigur, die .. gefällt und die ich laut ihr unter breiten Klamotten "verstecke", was sie gar nicht verstehen kann, denn sie würde vieles dafür geben, wenn sie so eine Taille/Form hätte. Es geht partout nicht in ..'s Kopf, dass ich mir nichts aus so oberflächlichem Kram mache, wenn es um mich geht, und dass ich eben nicht das Bedürfnis habe gewisse Körperteile/-regionen zu betonen, wobei das dann wiederum nicht bedeutet, dass ich ein Junge sein möchte und auch nicht, dass ich mich für meinen Körper oder gewisse Bereiche schäme. Am Freitag hat .., als sie mir wieder mal mein T-Shirt eng um mich spannte und den Gürtel fast schon wie ein Korsett um mich zog, wieder so etwas gesagt wie "wenn dich die Männer so sehen würden, wären sie ganz wild auf dich" und ich habe ihr wieder mal sagen "müssen" (aber bei ihr kommt das entweder nicht an oder sie will immer wieder aufs Neue meine Reaktion sehen und die Bestätigung hören, dass ich mir aus Männern nichts mache), dass ich so etwas nicht will, mir männliche Aufmerksamkeit nichts bedeutet und unerwünscht ist und dass ich solche Erfahrungen, vor allem, wenn ich früher im Bikini am Strand herumlief, bereits gemacht habe und dass dies nicht etwas ist, was ich suche/brauche/möchte (.. weiß das alles bereits und sie selbst hat mir schon einige Male gesagt, dass sie es nicht mag, wenn sie am FKK-Strand den Eindruck hat, dass ein Mann oder Männer sich voyeuristisch an ihr ergeilen (spannen).
Ich sage ihr immer, wenn ich sie das was sie anhat sexy, schön, elegant etc. finde. Ein Mal hat sie mich dann gefragt, ob ich aus dem Grund nicht gerne Enge Sachen anziehe, weil ich nicht sexy aussehen will, als ob frau nur in an den Körper geschmiegten Textilien sexy aussieht, als ob jemand nichts anderes sexy macht/machen kann (z.B. Ausstrahlung, Selbstbewusstsein, Humor, Intelligent, Eloquenz.), als ob ein sporty look nicht sexy sein kann.
Einerseits habe ich bei .. manchmal den Eindruck, dass es ihr lieber wäre, wenn ich ein biologischer Mann oder ein Transmann wäre, denn dann wäre sie ja hetero oder queer (mit diesem Begriff kann sie leben, obwohl ich ihr erläutert habe, dass dies meist "anders als die Norm - vor allem die sexuelle Orientierung betreffend" bedeutet. Irgendwie scheint .. Schwierigkeiten zu haben, dass man nicht ein Mann sein muss, um eine Frau zu lieben oder andersrum. Heute hat sie mich auf zwei junge Frauen und zwei junge Männer in ... hingewiesen, die ihrer Meinung nach ein Paar sind. Bei den jungen Burschen hat mein Gaydar auch sofort ausgeschlagen, aber ich hätte sie trotzdem gar nicht angekuckt oder so interessiert betrachtet wie .. es tat, wenn sie mich nicht auf sie aufmerksam gemacht hätte. Nicht erst gestern, aber gestern insbesondere und auch dann vor allem auch heute, habe ich mir gedacht, dass es gut wäre, wenn .. und ich andere lesbische/schwule/queere etc. Paare kennen würden und mit ihnen was unternehmen würden. Darüber habe ich mit ihr noch nicht gesprochen, aber ich habe ihr vor einigen Wochen bereits vorgeschlagen, dass sie und ich mal in ein toleranteres Land (Niederlande, Belgien) reisen könnte und dann dort wirklich mitten ins Gayborhood, damit .. sieht, dass man woanders viel offener leben kann. .. hatte nichts dagegen - im Gegenteil. Mich freut das natürlich. Sie wollte ja mit mir auch nach Deutschland. Gestern habe ich zufällig von ... nach längerer Zeit wieder eine Einladung zur nächsten Queer-Party bekommen (die steigt Anfang Juni 2012). Ich habe die Einladung gestern kommentarlos zusammen mit einer Vereins-Mail an .. weitergeleitet. Heute habe ich .. dann gefragt, ob sie die E-Mails bekommen hat. Sie fragte mich, wann nochmal die Party ist und als ich ihr das Datum nannte, sagte sie, dass sie schon woanders an dem Tag eingeladen wäre. Sie erinnerte mich dann, dass sie an dem Tag zu einem Veteranen-Sportwettbewerb eingeladen ist, an dem sie nicht mal aktiv teilnehmen wird und der ist zudem auch in ... Auf meinen Einwand "ja, aber der ist doch tagsüber und die Party ist nachts" hatte .. dann nichts mehr zu sagen. Natürlich erwarte ich nicht, dass sie in ... mit mir zu einer queer-Party gehen wird, denn das ist ja (obwohl auch Heteros dort abfeiern können, wobei das wohl eher ganz wenige tun) dann doch ganz was anderes als wenn sie mit mir zu einer von ... organisierten Vorführung geht, denn das könnte man so "rechtfertigen" (wenn man es denn müsste), dass man nur solidarisch, tolerant, interessiert ist oder sich informieren und eduzieren will.
Ich finde es befremdlich, dass .. scheinbar mehr Angst davor hat, dass sie mich an einen Mann verlieren könnte. Auf Frauen ist sie zwar auch eifersüchtig, aber Männer scheint sie aus einem mir gänzlich unklaren Grund für eine größere bzw. ernst zu nehmende Konkurrenz/Gefahr zu halten. Ich denke, dass es besser ist, dass .. nicht mitbekommen zu haben scheint, wie mich diese eine Kellnerin von der ich dir mal geschrieben hatte, angeschaut hat (auffälliger geht es kaum, nach vorne latschend, nach hinten zu mir blickend/starrend, mit offenem Mund, wieder kurz nach vorne gewendet und dann wieder zurück zu mir bis sie und ihr Begleiter außer Sichtweite waren) als sie wohl zum ersten Mal die visuelle Bestätigung dafür gekriegt hat, dass ich mit .. zusammen bin, denn sonst hätte sie ihr wohl die Augen ausgekratzt.
.. hat heute als wir losfuhren der Besitzerin einer Gaststätte zugewunken und dann zu mir gesagt "sie sieht auch immer, wenn ich dich hier auf dem Parkplatz bei der Mittelschule abhole" und ich fragte "ja, und?" (weil das ja auch nichts bedeutet und nichts beweist - "macht" so etwas einen lesbisch oder bi? nein - Millionen Frauen fahren täglich mit anderen Frauen in ihren Autos irgendwohin und sind dabei hetero oder auch nicht ;D - die Situation und das In-Out-Problem sind zwar schwer und kraftzehrend, aber ich denke, dass man das aushalten kann und Humor einem da weiterhilft). .. meinte dann, dass sie bloß registriert/zählt, wer uns so alles oft zusammen sieht - aber das hat sie nicht in einem ängstlichen Tonfall getan (kurz geküsst hat sie mich dann doch erst als uns keiner sehen konnte, tja.)
Ich habe mir gestern und heute u.a. folgende Gedanken zu ..'s neuesten Äußerungen gemacht: "wie kann sie 'wissen', dass dies [also die homosexuelle Beziehung mit mir/einer Frau] eine einmalige Sache bleiben wird?", "was macht sie so sicher (ich denke nicht, dass sie sich dessen sicher ist, sondern dass sie sich und anderen das gerne einreden würde", "wenn eine homosexuelle Beziehung für sie nicht das Wahre ist (hat sie so zwar nicht gesagt, aber du weißt worauf ich mich beziehe), warum ist sie dann immer noch mit mir zusammen", "nur um nicht allein zu sein wohl kaum, denn es gibt schon hier im Ort genügend Männer, die was von ihr wollen, aber sie will von ihnen nicht - schon seltsam alles, oder? ;-) Meine Mutter ist der Meinung, dass .. ambivalent ist und diese ganze Hetero-"Story" als Ausweg oder zur Sicherheit braucht (primär aus Angst vor Diskriminierung, Arbeitsplatzverlust und vor dem was jemand, der ihr nichts Gutes will, über sie erzählen könnte).
Ich danke dir für deine Offenheit und hoffe, dass du mich verstehen wirst, wenn ich dir schreibe, dass ich die Hoffnung nicht aufgegeben habe und weiterhin mit .. zusammen sein möchte und noch einiges versuchen möchte. Schluss wird es für mich sicher erst dann sein, wenn meine Gefühle für sie ganz erloschen sind. Momentan ist es noch so, dass ich denke, dass sie und ich noch über sehr vieles reden können, vieles zusammen lernen und erleben können.
Liebe kämpft nicht, aber aufgeben will ich trotzdem nicht
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