Monday, October 1, 2012

Das Fast-Aus (geschrieben am 10.Juli 2012)

es tut mir leid, dass es dir und deiner Mutter schlecht geht. Ich wünsche euch eine gute und baldige Besserung. Wann wirst du die Prüfung nachholen können?

Mir geht es gesundheitlich zwar gut, aber ich hatte Megastress mit .. gestern und heute. Wir hatten sowohl gestern als auch heute Nacht mehrmals Zoff. Es ist dann so weit gekommen, dass ich kurz nach Mitternacht (in der Nacht von Montag auf heute) gehen wollte und so etwas gesagt habe, dass ich das nicht nötig hätte. .. hat sich mir in den Weg gestellt und versucht mich davon abzuhalten zu gehen. Ich bin nicht handgreiflich geworden und habe sie nicht weggeschoben oder ähnliches. Ich habe ihr gesagt, dass das was sie tut an Freiheitsberaubung grenzt und dass dies strafbar ist und ich ja wohl gehen kann, wann ich will. Sie ist dann seitlich weggetreten. Ich war aufgewühlt und habe mir meine Shorts und mein T-Shirt angezogen, mir meinen Rucksack übergeworfen und meinen Traveller-Geldbeutel und ein langärmeliges Hemd, das an der Tür hing. .. sagte mir dann in weinerlichem Tonfall, dass sie nicht will, dass ich gehe, dass sie möchte, dass ich bleibe und dass wir uns versöhnen (Frieden schließen). Sie hat mich angeschaut und mir vorwurfsvoll gesagt, dass meine Entscheidungen (also zu gehen) nicht nur mich betreffen, sondern auch sie. Ich habe ihr gesagt, dass ich das weiß, aber das es nun mal so gekommen ist. Sie hat dann wiederholt, dass sie nicht möchte, dass ich gehe und dass sie will, dass wir uns versöhnen. Sie hatte mir davor schon gesagt (als sie mir den Weg versperrte), dass ich sonst immer sage, wie wichtig Kommunikation ist und dass wir über alles reden und dass ich nun nicht reden will. Ich hatte ihr gesagt, dass ich nun nicht mehr darüber reden will, da alles bereits gesagt war.

Vorgestern am Sonntag waren wir mit ihrer Verwandten und Co. ... (u.a. waren wir in ... und haben uns mit Heilschlamm eingeschmiert und im Meer gebadet, haben am Strand gepicknickt, in ... waren wir in einem Cafe/Restaurant, in ... waren wir ebenfalls am Strand (.. und ich unter einem Baum im Schatten) und im Meer. Am Sonntag war also alles noch ok. Gestern früh (Montag) musste .. in ... zu einer Sitzung und ich bin nach Hause, habe geputzt, aufgeräumt, Staub gesaugt, ein wenig geschrieben und mir die Haare kurz geschnitten (aber nicht zur Glatze abrasiert). .. ist dann nach dem Mittagessen zu uns gekommen, obwohl sie sich zuerst für meine Einladung bedankt hatte und mir geschrieben/gesimst hatte, dass sie mich anrufen würde (wann ich kommen soll), da ich ihr geschrieben hatte, dass ich ihr Essen vorbeibringen könnte und helfen (beim Packen) würde. Sie kam dann zu uns anstatt anzurufen. Mich hat das nicht gestört. Als sie kam, war ich noch in meiner "Sauna" und bin dann runter hinters Haus als mich meine ... rief, dass .. gekommen ist. Als ich sie sah, habe ich gelächelt/gestrahlt, weil ich mich gefreut habe, sie zu sehen. Sie hat das hinterher dann so ausgelegt, dass ich gegrinst hätte, weil es mich gefreut hätte, dass ich sie damit geärgert hätte, dass ich mir die Haare geschnitten hätte. Sie hat mir vor meinen Eltern leise gesagt, dass ihr meine Frisur nicht gefällt. Hinterher als wir alleine waren, kamen dann u.a. so Kommentare wie, dass sie meinen Haarschnitt blöd/dümmlich und scheiße findet. .. hat mir vorgeworfen, dass ich mich plötzlich entschieden hätte, mir die Haare abzuschneiden. Das stimmt nicht. Ich habe ihr das auch gesagt. Wir hatten darüber gesprochen, dass sie mir oben rum zu lang sind, dass ich darunter schwitze, dass ich sie kürzer haben will. .. hatte mehrmals in den vergangenen Tagen gesagt, dass sie mir die Spitzen abschneiden würde. Als ich sie hin und wieder gefragt hatte, wann sie das tun würde, verschob sie es auf später. .. hat mir gesagt, dass wir über meine Frisur gesprochen hätten und dass sie gedacht hätte, dass ich ihr zu Liebe meine Haare wachsen lassen würde. Sie hatte mir u.a. an den Kopf geworfen, dass ich mir hier absichtlich die Haare abrasiert hätte als ich hergekommen bin, um mich noch mehr von den anderen zu unterscheiden (sie meinte, dass ich das potenziere, dass ich gar nicht so verschieden bin). Dabei weiß .. sehr wohl, dass ich schon sehr lange meine Haare sehr kurz trage - also schon lange bevor ich "zurückgekehrt" bin. Ich habe ihr gesagt, dass ich anders bin und mich nicht durch meinen Haarschnitt (noch mehr) anders mache. Es geht .., obwohl sie das so natürlich nie gesagt hat, darum, dass ich auffalle und somit dann auch sie, wenn sie mit mir unterwegs ist (im Prinzip geht es also um ihre Ängste, dass sie nicht möchte, dass jemand denkt, dass sie bi/queer/lesbisch/anders ist, wenn sie neben jemandem geht, der von den meisten Leuten so wie ich sofort als offensichtlich queer/anders wahrgenommen wird).

Es ging dann weiter mit den herablassenden und verletzenden Kommentaren. Ich habe für uns, weil .. mich gefragt hatte, ob ich das tun könnte, frischen Grapefruit und Limettensaft gemacht. Ich habe das Zitrusobst sorgfältig ausgequetscht (bis zum letzten Tropfen). .. ging das wohl zu langsam (Madame scheint oft zu vergessen, dass ich wegen meiner Schulter nicht mehr so viel Kraft und Schnelligkeit in meinem rechten Arm und der Hand habe - tja) und sie hat sich mit den Worten "du bist immer noch nicht fertig, kannst du nicht deinen Verstand verwenden, um das schneller zu machen" an mich gewendet. Ich habe ihr gesagt, dass dies beleidigend ist.

Obwohl sie ja gewollt hatte, dass ich ihr helfe, haben wir den ganzen Nachmittag bei ihr verbracht und außer essen und schlafen(..) und lesen/dösen (ich) nichts getan, obwohl ich .. immer wieder gefragt habe, wann wir mit dem Packen ihrer Koffer anfangen. Am späten Abend dann (nach 21 Uhr) nach einer Streiterei, rief sie ihre Verwandte an und sagte ihr, dass sie und ich zu ihnen nach ... kommen würden, damit ich mich von ihnen verabschiede und damit sie dann die Details der morgigen (also heutigen/Dienstag) Abreise besprechen. In mir hat es gekocht, da .. mich davor nicht mal gefragt hatte, ob ich mit will und mich einfach in ihre Pläne eingebunden hat, dabei hat sie noch getan als ob nichts gewesen wäre. Ich habe ihr gesagt (und war dabei stinkig), dass mich nur so ohne mich zu fragen eingeschlossen hat und dass ich nicht mitgehen würde und dass ich nach Hause gehe (ich wollte also schon vor der Fahrt nach ... nach Hause). .. hat mir vorgeschlagen, dass ich in ihrer Wohnung bleiben könnte und auf sie warten könnte und mich dann aber doch gebeten mitzukommen und sie hat geschafft mich umzustimmen (ebenso wie heute Nacht dann wieder, als ich wiederwillig blieb), da sie mir gesagt hat, dass sie es schön fände, wenn ich mich von ihrer Verwandten und Co. verabschiede und ich bin dann nicht ihr zu Liebe mit, sondern aus Anstand, da ich mich auch von den Dreien verabschieden wollte.

U.a. habe ich ihr gesagt, dass sie sehr oft versucht mich zu ändern und dass sie häufig etwas an mir bemäkelt/kritisiert und dass ich ihr gesagt hatte, dass sie das nicht tun soll. Sie leugnet das immer noch und dabei hat sie gestern selbst zwei Mal mindestens gesagt, dass sie gedacht/gehofft hatte, dass bei mir bleibende Veränderungen eingetreten sind als ich meine Haare habe wachsen lassen. Es fielen dann u.a. die Worte, dass ich davon genug habe, dass es mir reicht, dass wir uns zu oft zoffen und dass das quälend/eine Tortur ist. Außerdem habe ich ihr gesagt, wie das für mich ist, wenn sie mir nicht zuhören will, wenn ich über ernste/dunkle/tiefe Themen spreche (u.a. sagt sie "schweig" oder dass sie darüber nichts mehr hören will oder sie lenkt vom Thema ab). Ich habe ihr gesagt, dass es sie dann nicht zu wundern braucht, wenn ich mit anderen kommuniziere und dass selbst das dann sie stört. Sie leugnete letzeres. Ich habe .. gefragt, was denn eine Beziehung in der die Kommunikation nicht klappt bzw. unbefriedigend ist, überhaupt noch ist. Ich habe gestern nicht andere Punkte (Intimität) aufgegriffen mit denen ich unzufrieden bin.

Ich werde dir später mehr schreiben. Jetzt muss ich das Mittagessen zubereiten gehen. Nur noch kurz: .. hat mich nach 10 Uhr in meine Straße gefahren. Sie wird heute mit ... und Co. nach ... fahren, ob sie mit ihnen zurückkehrt (bis nach Zagreb und von dort aus dann nach ...) oder ob sie länger bleibt, weiß ich nicht. Sie weiß es angeblich auch nicht. Sie hat mich heute gefragt, ob ich traurig bin und ob ich froh bin, dass ich sie nun eine Zeit lang nicht sehen werde. Ich habe ihr gesagt, dass sie mir trotz allem fehlen wird. Das stimmt zwar einerseits, andererseits sehe ich in unserer Beziehung extreme Oszillationen/Schwankungen/Aufs und Abs (eine Achterbahnfahrt ist nichts dagegen) und denke nicht, dass das mit uns langfristig funktionieren wird. Wohin soll das denn führen, wenn es an Toleranz mangelt, die Unterschiede nicht überbrückbar sind, man nicht die gleichen Werte teilt, sich zu oft zankt (verbal), die Unzufriedenheit zunimmt etc.???!!!

Dieses offene "FAST-ENDE" ärgert mich. Ich ärgere mich über mich selbst, dass ich keinen konsequenten Schlussstrich gezogen habe, nachgegeben habe, mich umstimmen habe lassen, dass ich nicht zumindest eine Art Beziehungspause gefordert habe. Ich habe eben Gefühle für sie. Sicher liegt es auch daran oder ich bin zu schwach. Naja, jedenfalls werde ich Zeit zum Nachdenken haben, aber meinen Urlaub und meine Stimmung haben die Streitereien definitiv vermiest. Madame hätte keinen passenderen Abreisezeitpunkt finden können, um sich für gewisse Zeit aus der Affäre zu ziehen.

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