Monday, November 28, 2011

keifende Mutter

Mit meiner Mutter habe ich in der letzten Zeit ungewollt oft Stress, da sie mich anschreit bzw. meint an mir ihren Frust, ihre Wut oder was auch immer auslassen zu müssen und sie sagt mir dann aber, dass ich nicht schreien soll, obwohl ich meinen Ton davor gar nicht erhöht habe. Wenn ich nicht arbeiten muss, schnappe ich mir in solchen Situationen meist [meine Hündin] und drehe eine Runde mit ihr. Meine Mutter entschuldigt sich nie bei mir. Im Gegenteil, sie spielt die beleidigte Leberwurst und spricht nicht mit mir und kuckt mich z.T. nicht mal an. Diese immer mal wiederkehrenden Phasen von ihr dauern von ein paar Tagen bis zu fast zwei Wochen. In der letzten Zeit sind die Abstände zwischen diesen "Phasen" fast nicht existent, also sehr kurz.

Meine Mutter ist schon "so" seitdem ich denken kann. Wahrscheinlich war sie schon immer oder ihr ganz Leben lang "so". Sie gibt immer den anderen die Schuld und meint, dass sie nicht angefangen hätte und nichts getan hätte (also auch bei ihr es so, dass sie Tatsachen verdreht, null Schuldbewusstsein oder dass sie mal eingesteht, dass sie was "falsch" gemacht hat). Das fängt bei ihr oft scheinbar aus heiterem Himmel an. Sie lässt die Dinge nicht an der richtigen Stelle oder zur richtigen Zeit raus und so wird man dann unschuldig zum Kollateralschaden, wenn ihr Ventil den Druck, der sich durch Stress, Frust, Ärger, Trauer oder was auch immer, angestaut hat nicht mehr halten kann. Lustig ist es zwar nicht (wenn man davon betroffen ist), aber siehst du: auch Menschen lassen sich technsich erklären. :P Bei meiner Mutter würde ich sagen, dass es in der "letzten Zeit" (seit der Rückkehr) so ziemlich alles ist, was hier passiert ist, dass sie oft so bluna drauf ist (Pflegestress, Rückwanderungsstress, Situation in der sie ihre Eltern vorgefunden hat, Morddrohungen, Beleidigungen, ihr Mann wurde zusammengeschlagen, ständig wird was gestohlen, ihre Eltern sind beide gestorben, finanzielle Sorgen, Existenzängste, Ungewissheit was mit ihr passieren wird, wann der nächste Umzug sein wird und wohin uvm). Ich verstehe sie also, heiße aber ihr Verhalten nicht gut. Ausgerechnet sie müsste doch die Mechanismen, die sie anderen Leuten (ihren ehemaligen Patienten) beibringen konnte, einfach nur anwenden (Meditation, Gespräche, Beschäftigungstherapie, Muskelentspannung etc.). [Aber es scheint oft so zu sein, dass Leute, die anderen prima helfen können bzw. tolle Ratschläge geben können, sich selbst nicht helfen können.] Meinen Bruder und meinen Vater schreit sie zwar auch an und ist nicht nur verbal aggressiv (manchmal schubst sie uns), aber ich bin ihr "Lieblingsfußabtreter", warum auch immer. Woher kommt dir das bekannt vor? Ich habe meiner Mutter schon unzählige Male gesagt, dass keiner von uns schreit, sondern dass sie anfängt zu schreien und dass sie dieses Wort nicht mehr benutzen sollte, aber es ist immer wieder das Gleiche. Es fängt an mit "schrei nicht" oder "schrei mich/deinen Vater/... nicht an" und dabei hat keiner geschrieen, sondern sie fängt an zu schreien.

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