.. hat mir gestern von einem erneuten unliebsamen Vorfall in der
Schule erzählt. Sie war am späten Nachmittag zu mir nach Hause gekommen und
fing nach wenigen Minuten an zu weinen als sie mir von ihrem Arbeitstag berichtete.
Ein Schüler hätte versucht ihr das Schultagebuch gewaltsam zu entreißen. Sie
hätte es fest gehalten und es wäre ihm nicht gelungen. Er hätte es
losgelassen und ihr "jebi se" (fick dich), "odi u picku
materinu, mozes si picku s njim obrisati" (wortwörtlich: "geh in Mutter's Scheide, du
kannst dir damit [mit dem Tagebuch] die Fotze
abwischen"). Danach hätte der Junge, ohne um
Erlaubnis zu fragen, das Zimmer verlassen. Sie wäre in Tränen
ausgebrochen. Die Mehrheit der anderen Schüler hätten nur geschaut, nichts
unternommen und
gelacht. Sie fragte sich, was
das für ein Bild angegeben hätte, wenn ein anderer Lehrer oder
Erwachsener das Klassenzimmer betreten hätte und gesehen hätte, wie ein
Achtklässler und eine Lehrerin das Schultagebuch über ihrem Tisch
hin- und herzerren.
Sie hat mir schon oft erzählt, dass sich manche ihrer Schüler ihr
gegenüber absolut respektos und unverschämt verhalten, dass sie
ihr z.B. "pusi mi kurac" ("blas mir einen") oder "odi u kurac" ("geh in den
Schwanz") sagen und ihr drohen (am Schuljahresende würde sie ihr blaues
Wunder erleben, sie würde schon sehen, sie würden sie anzeigen, sie
würde ihren Job verlieren, gefeuert werden, sie hätten als Schüler
"Bürgerrechte" (gradjanska prava) gegen die
sie verstoßen hätte, sie als Lehrerin hätte keine Rechte uvm.)
Heute früh hat sie mir gesagt, dass sie beschlossen hat mit den Eltern des Burschen
zu reden. Ich fragte sie, ob sie auch mit seinem Klassenlehrer ein
Gespräch führen würde, um zu erfahren, ob der Schüler solche
verbalen Ausfälle und gestörte Verhaltensweisen auch bei anderen
Lehrern schon mal an den Tag gelegt hätte. Am Nachmittag ließ sie mich
wissen, dass eine ihrer Kolleginnen für sie telefonisch einen Termin mit
der Mutter des Teenagers verabredet hätte und sie morgen mit ihr
sprechen würde. .. ist sich sicher, dass die Mutter ihren Sohn, den sie als
ein betütetes und verwöhntes Einzelkind beschreibt, verteidigen würde (im
Sinne von, dass sie ihn in Schutz nehmen wird und lügen wird, dass der
Junge sonst immer lieb und brav ist und solche Worte nicht in den Mund
nimmt und sie nicht glaubt, dass er ihr (..) so etwas freches gesagt
hätte und sich so unerzogen und grenzüberschreitend verhalten hätte.
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