Seitdem ich mit .. vieles - mögliches und scheinbar unmögliches - durchgemacht
habe, habe ich mich manchmal, während ich bloggte, gefragt, ob ich wirklich
noch queerandproud bin (diesen Benutzernamen hatte ich hier ja gewählt) bzw.
wie queer und stolz darauf ich noch bin, da ich mit einer
Frau, die nicht out ist, zusammen bin und deswegen mich selbst vor
anderen auch oft verstellt und verleugnet habe bzw. geschwiegen habe, um
sie zu schützen und um sie nicht zu outen.
Darüber hinaus ist mir mit ihr bisweilen die Lust auf andere Frauen, auf
Sex und auf ein neues Verhältnis vergangen. Bis dato war das immer nur
temporär und kein bleibender "Schaden". Wie oft habe ich mir
gedacht, dass ich als Single viel glücklicher und zufriedener war
als in der Beziehung mit und zu ..?
Warum habe ich so lange auf Sex verzichtet? Warum habe ich nicht
eher oder sofort Schluss gemacht? Warum hatte ich zwischendurch nicht
mehr Partnerinnen, Affären und/oder One-Night-Stands? Wie polyamorös
bin ich wirklich? Bin ich monogam geworden? Hoffe ich immer noch,
dass es mit .. so wird wie zu Beginn und dass sie aufhört sich
zu schämen, weil/wenn sie mit einer Frau Sex hat?
Asexuell bin ich definitiv nicht "geworden", denn sonst würde mich
die Dürreperiode mit .. nicht dermaßen frustrieren. Aber, warum erfülle
ich mir meine Bedürfnisse nicht mit anderen? Wozu der Verzicht? Wenn
ich ihn genießen würde, wäre mir klar, dass ich eine Masochistin bin
und ich hätte eine Antwort auf meine Fragen, aber so?!
Es ist auch definitiv NICHT so, dass die Erfahrungen mit .. mein
Selbstvertrauen in dem Maße ruiniert haben, dass ich denke, dass mich
keine andere Frau begehrt und will? Ich merke schon und immer noch, wenn
mich jemand anflirtet, aber ich unternehme nichts (ich lächle z.B. nicht
zurück, ich spreche die Frau nicht an und wenn sie es tut, halte ich
das Gespräch möglichst kurz und suche das Weite). Wahrscheinlich bin ich
"einfach" noch zu verletzt und verhalte mich aus Selbstschutz so, obwohl
der mir auch nicht weiterhilft. Früher, als ich bloß scherzte, war es
leicht "the best way to get over somebody ist to get it on with
someone else" zu sagen. Tja, Theorie und Praxis sind in meinem Fall derzeit
zwei Welten.
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