Saturday, December 13, 2014

Egoistischer Samenraub

Gestern (Freitag, 12.12.2014) sind .. und ich in die Stadt gefahren, da sie dort u.a. ihren PC., den sie vor ueber einer Woche in einem Service gelassen hatte (meiner Meinung nach eine sinnlose Geldverschwendung, da sie nicht ueber 80 Kilometer haette fahren muessen, sondern auch vor Ort jemand haette finden koennen, der ihr die Festplatte reinigt und ein Betriebssystem installiert / naja, aber rational geld ausgeben ist nicht gerade ihre Staerke und zudem hoert sie nicht auf gut gemeinte Ratschlaege, weder die ihrer Freunde und Familie noch meine), abholen wollte und weil sie dem Sohn einer ihrer Freundinnen in einer sehr schweren Zeit fuer ihn moralisch unterstuetzen wollte, so dass wir zum KH gefahren sind, wo sein Vater (seine Mutter wuerde ihn wohl nur den Erzeuger nennen) auf der Intensivstation liegt. Der Junge war dann aber nicht im Krankenhaus, sondern mit der neuen Partnerin seines Vaters in einer ca. 400 Meter entfernten Kneipe.

Meine Partnerin fragte mich im Auto wahrend der fahrt als wir noch alleine waren, ob ich wuesste, wie der Junge zur Welt gekommen waere. Da ich nicht wusste, worauf sich die Frage bezog - ob sie z.B. darauf abzielte, dass er beispielsweise per Kaiserschnitt zur Welt
gekommen sei oder aber, ob sie mir wieder eine mir bereits bekannte Kurzgeschichte erzaehlen wollte, antworte ich "nein, wie?". Sie erwiderte "weil ich mal gesagt hatte, dass ich ein Kind ohne Ehemann haben wuerde und sie (ihre Freundin) hat das in die Tat umgesetzt - ihre Mutter hatte auch nichts dagegen" (laut .. spielte die Mutter im Leben ihrer Tochter und des Enkels eine grosse Rolle, autoritaere und strenge Person). Meines Erachtens ist so eine Entscheidung vollkommen legitim, allerdings finde ich es nicht korrekt, wie ihre Freundin sich diesen Wunsch realisiert hat, da sie einen Mann, der mit ihr eine Beziehung haben wollte und der nicht nur als Samenspender fungieren wollte, ohne ihn in ihr Vorhaben einzuweihen benutzt hat und mit ihm dann Schluss gemacht hat als sie schwanger wurde. Manche moegen nun denken, dass er selbst zum Teil "schuld" ist, da er ihr auf
den Leim gegangen ist, weil er nicht an
die moeglichen Konsequenzen des Geschlechtsverkehrs gedacht haette und da er verhueten haette
koennen.
.. ließ mich wissen, dass sie mit ihrer Freundin, die sonst nicht in Diskos ging, ausgegangen
waere und dass sich diese, die sich ansonsten nicht aufgedonnert haette, so
aufgetakelt und wie eine Männer verschlingende Vampirin geschminkt haette, dass sie kaum einer ihrer Freunde erkannt haette. Zu .. sagte ich nur, dass ich das was ihre Freundin gemacht hat fuer sehr egoistisch halte. Sie und ihre Mutter haben dem Jungen den Vater, sowohl wenn er nach ihm fragte als auch einfach so, schlecht geredet.

Nachdem ihre Freundin den unfreiwilligen Samenspender verlassen hätte, soller laut ..
versucht haben über sie an ihre Freundin ranzukommen (er wollte, dass ..
zwischen ihm und ihrer Freundin vermittelt, sie überredet zu ihm
zurückzukommen, sich mit ihm zu "versöhnen"). Sie vertraute mir offenherzig an,
dass sie ihm klipp und klar gesagt hätte, dass er das lassen soll und dass sie in
solchen Konstellationen immer auf der Seite der Frau/en ist und nicht nur, weil seine
Bettgeschichte ihre Freundin ist. Ich halte von Prinzipien oftmals nicht viel, aber
prinzipiell finde ich ..'s Einstellung und Verhalten damals falsch, obwohl ich
Solidarität unter Frauen in anderen Situationen durchaus lobenswert finde.

Während wir gestern mit seinem Sohn und seiner Partnerin in einem Wirtshaus
saßen, nahm die neue Frau in seinem Leben mehrere Anrufe entgegen. U.a.
erkundigte sich ein Autorenverein nach dem Befinden des Schwerverletzten. Hinterher
fragte .. seinen Sohn mit einem abfälligen Lachen, ob sein Vater nun Haikuverse
veröffentlichen würde. Er schüttelte den Kopf, verdrehte die Augen und
antwortete "nein, ein Buch". Sie fragte ungläubig "ein richtiges Buch" und so als
ob sie nicht recht gehört hätte. Er bestätigte leicht genervt "ja, ein
richtiges Buch mit seinen Gedichten, ein Poesieband". Ich konnte nicht
fassen, dass sie selbst in so einem Moment aus einem für mich
unergründlichen Grund den Vater des Jungen abgrundtief zu verachten scheint und sich
über ihn lustig macht während er nicht mal 300 Meter weiter um sein Leben
kämpft.

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